Im Atelier

Meine Werkstatt ist der Ort, an dem ich mich richtig entfalte und meine Gedanken und Ideen verwirklichen kann.

Glas ist ein ungeheuer vielseitiges Material: es kann nicht nur gegossen, modelliert, gedehnt und bei verschiedenen Temperaturen geformt, sondern auch geschnitten, poliert, geätzt und wie Stein bearbeitet werden. 

Es gibt eine große Palette an speziellem Glaswerkzeug: Glasschneider, Brechzangen, Schleif- und Bohrmaschinen, sowie Polierstationen uns Glassägen.  Die Herzstücke in meinem Atelier sind der Fusingofen und der Glasperlenbrenner.

GLASPERLEN DREHEN

Die Glasperle gehört zu den ältesten Schmuckstücken der Menschheit. Neben den einfachen urgeschichtlichen Exemplaren existiert ein sehr breites und vielfältiges Spektrum an Perlen aus den Epochen der Frühgeschichte
Die frühesten bekannten und vom Menschen hergestellten Objekte aus Glas, sind Perlen. 
Die Glasperlen wurden zu einer begehrten Handelsware. Und breiteten sich schnell über ganz Europa aus. Über Jahrhunderte waren Glasperlen ein beliebtes Zahlungsmittel im Tauschhandel mit Gold, Elfenbein, Seide und Gewürzen. 
Perlen verliehen dem Träger nicht nur Status, Schönheit und Macht, sondern sie gelten auch als frühester Beweis für die Fähigkeit des Menschen, abstrakt zu denken. 

Technik:

Glasperlen werden über offener Flamme hergestellt. Es ist ein sehr zeitaufwendiges Verfahren, da jede Perle einzeln gefertigt wird. Ein Glasstab wird unter der Verwendung einer Lötlampe (Propangas und Sauerstoff) bis zum Schmelzen erhitzt und um einen Metallstab gewickelt, bis die gewünschte Perlenform erreicht wird. Auf diese Grundperle können nach und nach weitere Glasfarben auf geschmolzen werden und unterschiedliche Dekorationselemente aufgebracht werden. Wie dünne Glasfäden oder hauchdünne Glasplättchen. Dann wird die Perle sehr langsam in einem Dämmstoffgranulat abgekühlt und von der Stange entfernt, wodurch ein Loch entsteht, durch das die Perle später aufgefädelt werden kann. Diese Perlen nennt man Wickelperlen.

GLAS FUSING

Diese Technik ist ein ca. 2200 Jahre altes Glasverarbeitungsverfahren. In den letzten Jahrzehnten wurde das Verfahren weiterentwickelt und um neue Möglichkeiten bereichert so ist Glasfusing heute eine der modernsten Glasverarbeitungstechniken. Glasfusing bedeutet das Zusammenschmelzen verschiedener Glasstücke.

Von verschieden Glasplatten werden gerechte Teile geschnitten und mit speziellen Zangen abgezwickt. Diese Glasteile werden dann nach einem Entwurf entsprechend angeordnet und übereinander gelegt. Danach wird das Glaselement in einem Brennofen bei 780-850 C° verschmolzen. Diese Temperaturen reichen nicht aus, um das Glas zu verflüssigen, sondern erweichen es nur soweit, dass es zu einer innigen Verbindung innerhalb des Materials kommt. Dieser Brennvorgang dauert, abhängig von der Dicke und dem Durchmesser des Glases, ca. 18 bis 22 Stunden.

Die so entstandene Platte wird in einem zweiten Arbeitsgang wieder in einem Glasschmelzofen geformt. Dazu benötigt man verschiedene Trägerformen, die oft aus Ton oder unglasierten Keramik sind, in die man die Glasplatte absenken oder auf der man sie formen kann. Die ausgekühlten Objekte können dann noch geschliffen, sandgestrahlt oder graviert werden.